Kann eine Familientherapie Familien und Kindern bei Konflikten helfen? Streiten gehört zum Leben und fördert sogar die sozial-emotionalen Kompetenzen der Kinder. Meldet die Kita: „Ihr Kind ist aggressiv und streitet sich mit anderen Kindern“ muss dies noch nichts bedeuten.
Häufen sich die Konflikte in der Kita oder Schule und zu Hause wird es ernst. Bestimmte Situationen können zu Verhaltensauffälligkeiten sowie emotionalen Spannungen führen. Wird Ihr Kind auffällig, ist es an der Zeit, schnellstmöglich nach einer Lösung zu suchen und es zu unterstützen. Oft hilft ein Blick von außen. Ist die Situation verfahren, erweist sich eine Familientherapie als eine naheliegende Lösung.
Konflikte: Beziehungen und Zusammenhänge
Konflikte können unterschiedliche Ursachen haben und jedes Verhalten hat einen sozialen Kontext (System). Wie sich ein Mensch verhält, seine Gefühlswelt und auch seine Identität hängen von seinem Umfeld ab – von den sozialen Systemen, zu denen er sich zugehörig fühlt.
Fällt ein Kind in der Kita oder in der Schule durch sein aggressives Verhalten auf, ist dies meist in bestimmten Situationen zu beobachten. Es steht im Kontext seines Umfeldes. Das „System“ kann die Gruppe in der Kita sein oder die Familie. Auch wie sich Bezugspersonen wie Eltern und Erzieher in der Kita oder Schule verhalten, kann sich auf das Kind emotional auswirken und einen Streit oder aggressives Verhalten hervorrufen.
Was sind die typischen Konflikte in Familien?
Einander nicht verstehen
Kommt es in der Familie häufig zum Streit mit Ihrem Kind, liegt es oft an Schwierigkeiten bei der Kommunikation. Ihr Kind versteht Ihre Gedankenweise und Motive nicht und umgekehrt. Dadurch kommt es zu Missverständnissen. Frust breitet sich aus, der dazu führt, dass sich Beteiligte zurückziehen. Oft wandeln sich die negativen Gefühle in Wut um und entladen sich irgendwann mit voller Wucht.
Belasten solche Situationen, scheuen Sie sich nicht und erkundigen Sie sich, wo Sie Hilfe erhalten.
Emotionale Spannungen durch Lebensveränderungen
Gibt es in Ihrer Familie häufig Streit mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin, wirkt sich die Situation auf das Kind aus. Dabei ist es nicht relevant, ob es diesen Streit aktiv miterlebt oder einfach nur merkt, dass es zwischen Ihnen nicht mehr stimmt. Auch eine Trennung als logische Konsequenz kann negative Gefühle und Ängste beim Kind und auch bei Ihnen als Eltern hervorrufen.
Wie geht es finanziell weiter, wo bleibt das Kind, werde ich von ihm getrennt, bleibe ich nach der Trennung allein? Die Sorgen wirken sich aus, die Reizschwelle sinkt. Kleinigkeiten führen zu riesigen Streitsituationen mit lautem Schreien und Türenknallen. Aus dieser vermeintlich ausweglosen Situation kommt Ihre Familie nicht allein heraus.
Ebenso können Umzüge beim Kind zu emotionalen Spannungen führen. Es hat seine Freunde verloren, muss sich neue beste Kumpel suchen, was nicht immer sofort gelingt. Die Ohnmacht, die ein Kind in dieser Situation empfindet, führt zu unschönen Situationen in Schule oder Kita und macht vor dem Familienleben nicht halt. Es beginnt mit dem morgendlichen Streit, weil das Kind nicht in die Kita oder die Schule möchte. Denn dort fühlt es sich allein und unverstanden.
Das Kind zeigt in dessen Folge Verhaltensauffälligkeiten wie Wut, Rückzug, aggressives Verhalten und Zerstörungswut.
Viele der genannten Situationen kommen Ihnen bekannt vor und Sie ziehen eine Familientherapie in Betracht? Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr über die Bedeutung einer Familientherapie für Ihr Zusammenleben und die Entwicklung des Kindes.
Welche Bedeutung hat eine Familientherapie?
Eine Familientherapie ist eine Psychotherapie, die zum Ziel hat, die Familiendynamik zu verbessern. Sie bietet der gesamten Familie einen geschützten Raum, in dem Sie Gedanken und Gefühle ungehindert äußern können.
Ihr verhaltensauffälliges Kind ist dabei zwar der Patient, aber der Therapeut betrachtet das Problem Ihres Kindes nicht isoliert. Ihr Kind ist Symptomträger der ganzen Familie. Daher ergibt es Sinn, dass die ganze Familie versucht, gemeinsam mit Unterstützung des Familientherapeuten das Problem zu lösen.
Sie als Eltern lernen, besser auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen und ihm aktiv zuzuhören. Denn oft resultieren die Probleme aus Missverständnissen und unzureichender Kommunikation.
Diese Kommunikation zu fördern, steht im Mittelpunkt der Familientherapie. Die Familienmitglieder erfahren, wie sie bisher unausgesprochene Erwartungen und Gefühle ausdrücken, sodass die daraus entstandenen Spannungen abnehmen.
Der Familientherapeut nimmt dabei eine neutrale Rolle als Mediator ein.
Ihr Kind erhält die Möglichkeit, seine Sichtweise darzulegen. Dabei erfährt es, dass seine Gefühle ernst genommen werden.
Familientherapie, um Kinder aktiv bei der Lösung ihrer Probleme zu unterstützen
Gehen Sie zur Familientherapie, liegt der Fokus des Therapeuten auf Ihrem leidenden Kind. Es erfährt durch die Therapie, besser mit seinen Emotionen umzugehen und Konflikte selbständig und respektvoll zu lösen. Dieses kommt ihm nicht nur in der Familie zugute, sondern zeigt seine Wirkung auch in der Kita oder Schule sowie – falls vorhanden – bei Freunden.
Kinder ziehen großen Nutzen aus einer Familientherapie, denn sie entwickeln ein höheres Selbstbewusstsein und eine verbesserte emotionale Intelligenz.
Um Kinder in den Prozess einzubeziehen, nutzt der Familientherapeut kreative Techniken, zu denen Malen und altersgerechte Rollenspiele zählen. Diese sollen Ihrem Kind helfen, sich zu öffnen und aktiv an der Familientherapie mitzuwirken.
Fazit: Familientherapie ist eine Chance für Ihr Kind und fördert den Zusammenhalt der Familie
Eine Familientherapie hilft allen Familienmitgliedern, Konflikte respektvoll zu lösen. Durch Empathie und der Bereitschaft, aktiv zuzuhören, verbessert sich das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern zunehmend.
Nutzen Sie die Chance, bei Verhaltensauffälligkeiten Ihres Kindes eine Familientherapie in Anspruch zu nehmen. Lernen Sie gemeinsam mit ihm, wie Sie Konflikte bewältigen und schaffen Sie Ihrem Kind eine liebevolle, unterstützende Umgebung, in dem es sich entwickeln kann.
Wenden Sie sich jetzt an einen Familientherapeuten, der Ihnen mit seinen Erfahrungen hilfreich zur Seite steht.